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Früherkennung kann Leben retten
Wenn man einen Hund hat übernimmt man Verantwortung für ein ganzes Hundeleben. Dazu gehört auch, regelmäßig auf ihre Gesundheit zu achten. Ein wichtiger Punkt, der leider oft vergessen oder unterschätzt wird: das Abtasten der Milchleisten.
Warum sind die Milchleisten so wichtig?
Genau wie bei uns Menschen gibt es auch bei Hündinnen das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Tierärztlich korrekt nennt man das „Mammatumor“. Diese Tumore zählen zu den häufigsten Tumorerkrankungen bei Hündinnen. Etwa 50% aller Tumoren bei Hündinnen betreffen die Milchdrüsen (Quelle: Veterinary Cancer Society, Withrow & MacEwen’s Small Animal Clinical Oncology).
Und: Rund 50% dieser Mammatumoren sind bösartig. Das bedeutet, sie können schnell wachsen, streuen (Metastasen bilden) und lebensbedrohlich werden, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt und behandelt werden.
Wie oft sollte man abtasten?
Am besten machst du das einmal im Monat – so wie viele Frauen auch ihre eigene Brust regelmäßig abtasten. Verbinde es mit einem festen Zeitpunkt: dem Monatsanfang, dem Baden oder dem Bürsten deines Hundes. Wichtig ist, dass du dranbleibst. Regelmäßigkeit hilft nicht nur bei der Früherkennung, sondern auch dabei, ein Gefühl dafür zu bekommen, was normal ist.
Wie fühlt sich „normal“ an?
Nur wenn du weißt, wie sich die Milchleisten deiner Hündin im gesunden Zustand anfühlen, kannst du auch erkennen, wenn sich etwas verändert.
Die Milchleisten verlaufen beidseitig entlang des Bauches. Taste vorsichtig mit den Fingern entlang – du solltest weiches Gewebe spüren, eventuell ein paar kleine Fettknubbel, aber keine festen, knotigen oder verschiebbaren Strukturen, keine Verhärtungen oder asymmetrischen Stellen. Wenn dir etwas komisch vorkommt: Lieber einmal zu viel zum Tierarzt als zu spät.
Was tun bei Veränderungen?
Wenn du etwas ertastest, das sich neu, hart oder knotig anfühlt – geh bitte zeitnah zum Tierarzt oder zur Tierärztin. Dort kann abgeklärt werden, ob es harmlos ist oder ob weiterführende Untersuchungen wie eine Biopsie oder eine Operation nötig sind.
Je früher ein Mammatumor entdeckt wird, desto besser stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.
Eine Liebeserklärung ans Dranbleiben
Unsere Hunde sind Familienmitglieder, beste Freunde, Seelentröster. Sie verlassen sich auf uns – auch, wenn es um ihre Gesundheit geht. Regelmäßiges Abtasten der Milchleisten kostet dich nur ein paar Minuten im Monat, aber es kann deiner Hündin das Leben retten.
Ich habe das bei Fini fest in unsere Routine eingebaut. Für sie ist es wie eine extra Streicheleinheit – und für mich ein Moment, in dem ich ganz bewusst bei ihr bin. Und falls ich jemals etwas spüre, weiß ich: Ich habe alles getan, um frühzeitig zu handeln.