Inhaltsverzeichnis
Stell dir vor, du betrittst einen großen Elektrofachmarkt. Sofort schlägt dir eine Welle aus Reizen entgegen: Dutzende Bildschirme flimmern gleichzeitig, aus verschiedenen Lautsprechern dröhnt Musik, Stimmengewirr mischt sich mit den Durchsagen aus den Lautsprechern. Menschen bewegen sich in alle Richtungen, Gänge sind vollgestellt mit bunten Verpackungen. All das passiert gleichzeitig – und genau so nehme ich es als Autistin auch wahr.
Während andere vielleicht einfach an den Regalen entlangschlendern, einen neuen Kopfhörer ausprobieren oder sich mit dem Verkäufer über die neuesten Technik-Trends unterhalten, kämpfe ich bereits darum, mich nicht völlig zu verlieren. Mein Gehirn filtert Reize nicht automatisch aus. Das bedeutet, dass ich all diese Eindrücke ungefiltert und gleichzeitig wahrnehme – und das kann schnell überwältigend werden.
Warum Finchen mein Anker ist
Doch genau hier kommt meine Assistenzhündin Finchen ins Spiel. Mit ihr an meiner Seite kann ich mich auf etwas Vertrautes konzentrieren. Ich spüre ihre Anwesenheit, ihre ruhige Energie erdet mich. Ihr sanftes Stupsen erinnert mich daran, bewusst zu atmen, mich auf den nächsten Schritt zu fokussieren. Wenn sie merkt, dass ich beginne, mich in der Reizüberflutung zu verlieren, bringt sie mich sicher aus der Situation – oft noch bevor ich es selbst überhaupt merke.
Finchen gibt mir die Sicherheit, die mir sonst fehlen würde. Sie signalisiert mir, wenn es an der Zeit ist, eine Pause einzulegen oder den Laden zu verlassen, bevor die Reizüberflutung zu stark wird. Ohne sie würde ich in einem Elektrofachmarkt keine fünf Minuten durchhalten.
Alltagssituationen können für Autisten zur Herausforderung werden
Hättest du gedacht, dass ein einfacher Einkauf in einem Elektrogeschäft für Autisten so anstrengend sein kann? Viele Menschen können sich das kaum vorstellen, weil ihr Gehirn automatisch unwichtige Informationen ausblendet. Doch für Autisten wie mich ist genau das die größte Schwierigkeit: Alles kommt ungefiltert an – und das kann extrem belastend sein.
Deshalb sind Assistenzhunde nicht nur Begleiter, sondern wertvolle Helfer, die den Alltag erheblich erleichtern. Dank Finchen kann ich Dinge tun, die sonst unmöglich wären – und dafür bin ich ihr unendlich dankbar.
Unterstütze uns und unsere Aufklärung über Autismus & Assistenzhunde! Mit einer einmaligen Spende oder einem Abo hilfst du, unsere Arbeit fortzusetzen.Merci vielmals! Danke dir! 🐾