Assistenzhund im Einsatz: Unser Termin in der Deutschen Botschaft

Von Nicole & Finchen
2 Minuten Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Kürzlich stand ein Termin an, den ich lange vor mir hergeschoben hatte: Mein Pass musste erneuert werden. Als autistisches Mensch-Hund-Team bedeutet so ein Behördenbesuch für mich weit mehr als nur ein kurzer Papierkram. Es bedeutet Reizüberflutung, Unsicherheiten und die Herausforderung, in einem fremden, oft wenig barrierefreien Umfeld zu funktionieren. Zum Glück hatte ich Fini an meiner Seite.

Die gute Nachricht vorab: Assistenzhunde sind willkommen!

Schon bei der Terminbestätigung war ich erleichtert, dass explizit erwähnt wurde, dass Assistenzhunde in der Botschaft willkommen sind. Das ist keine Selbstverständlichkeit – und hat mir von Anfang an etwas Druck genommen.

Am Eingang: Kontrolle & kleine Katastrophen

Wie erwartet wurden wir am Eingang kontrolliert. Ich musste meine Tasche einschließen. In der ganzen Aufregung habe ich dabei leider meine Notfallmedikamente und meine Notfallkontakte im Schließfach vergessen. Auch Finis Goodies – also ihre Belohnungsleckerli – blieben draußen liegen. Nicht optimal, wenn man auf positive Verstärkung setzt.

0:00
/0:59

Drinnen: Reizüberflutung pur

In der Botschaft war viel los. Ich hörte alle Gespräche gleichzeitig, konnte die Mitarbeiterin kaum verstehen, und das ganze System aus Nummern, Dokumenten und Anweisungen fühlte sich für mich wie ein riesiger Berg an. Nach etwa 15 Minuten war der Papierkrieg geschafft, aber ehrlich: Für mich war das extrem anstrengend.

Sichtbarkeit hilft!

Was mir in diesem Moment wirklich geholfen hat, war die Sichtbarkeit von Fini als Assistenzhund. Dank ihrer Kenndecke war klar: Ich bin nicht einfach überfordert, sondern brauche aus gutem Grund Unterstützung. Die Mitarbeitenden haben das erkannt und mir weitergeholfen. Das war Gold wert.

Der Heimweg: Voller ÖV & Erschöpfung

Auf dem Rückweg war der öffentliche Verkehr brechend voll. Fini hat viel arbeiten müssen, ich habe meine Noise-Cancelling-Kopfhörer aufgesetzt und irgendwie haben wir es gemeinsam nach Hause geschafft. Total erschöpft – aber auch stolz.

Fazit: Herausforderungen sichtbar machen

Solche Erlebnisse zeigen mir immer wieder, wie wichtig Sichtbarkeit und Verständnis sind. Nicht jede Behinderung ist sichtbar. Aber jeder Mensch verdient einen möglichst barrierearmen Zugang zu grundlegenden Dingen wie einem neuen Ausweisdokument.

Fini war wie immer mein sicherer Anker – und ich bin dankbar, dass wir solche Situationen gemeinsam bewältigen können.

Unterstütze uns und unsere Aufklärung über Autismus & Assistenzhunde! 
Mit einer einmaligen Spende oder einem Abo hilfst du, unsere Arbeit fortzusetzen.
Merci vielmals! Danke dir! 🐾

Letzte Aktualisierung: 28 März 2025

Über uns

Nicole & Finchen #DreamTeam

Wir sind Nicole & Finchen. Nicole ist Autistin und #Inkluencerin von Herzen. Finchen ist ein Black-Tri Mini Aussie und geprüfte Assistenzhündin. Hier teilen wir unseren gemeinsamen Weg.

Alle Abenteuer anzeigen